in diesem Sonder-Newsletter wollen wir Ihnen einen bestmöglichen Überblick über die momentane Situation auf den vom Unwetter zum Teil verheerend beschädigten Strecken auf dem Gebiet des Nahverkehr Rheinland (NVR) geben. Welche Strecken sind betroffen und welche Ersatzangebote gibt es? Das gesamte Ausmaß der Schäden kann derzeit noch nicht beurteilt werden. Tagtäglich stellen die Experten vor Ort neue Beschädigungen an der Bahninfrastruktur fest. Bitte beachten Sie daher, dass es sich um eine Bestandsaufnahme handelt und es momentan nahezu täglich einen neuen Sachstand gibt.
Bleiben Sie gesund!
Ihr NVR-Newsletter-Team
Aktuelle Flutauswirkungen
Bei vielen Linien ist der Betrieb weiterhin eingestellt oder beeinträchtigt, selbst ein Schienenersatzverkehr mit Bussen ist nicht überall möglich. Auf der Homepage des NVR gibt es eine Seite zum momentanen Stand bei den einzelnen Linien. Hier finden Sie einen aktuellen Überblick, der laufend angepasst wird.
Zudem führen Links zu den Plänen für den derzeit so wichtigen Schienenersatzverkehr (SEV) in den betroffenen Regionen. Aufgrund der verheerenden Schäden kann der SEV leider nicht alle Stationen anfahren. Credit: DB AG
Eine Woche nach den schweren Unwettern hat die Deutsche Bahn (DB) eine erste Zwischenbilanz zu den entstandenen Schäden gezogen.
Rund 50 Brücken, 40 Stellwerke, 180 Bahnübergänge, mehr als 1.000 Oberleitungs- und Signalmaste sind beschädigt. Zudem sind viele Bahnhöfe stark in Mitleidenschaft gezogen worden.
Momentan wird davon ausgegangen, dass an der Schieneninfrastruktur und an den Bahnhöfen Schäden von rund 1,3 Milliarden Euro entstanden sind. Credit: DB AG (Michael Neuhaus)
Viele Hotels in den Regionen Bonn, Köln und Aachen stellen Hotelzimmer für Betroffene zur Verfügung. Doch wie kommen diese Menschen aus Gebieten, die nicht mehr durch ÖPNV und SPNV erschlossen sind, zu den Hotels? Gemeinsam haben der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA), die DB, der NVR und der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Nord (SPNV-Nord) einen für die Betroffenen kostenlosen Taxishuttle aufgebaut.
Der DEHOGA übernimmt die Vermittlung und hat dafür eine Hotline eingerichtet: 0800/988 6071 (10 bis 18 Uhr). Credit: orelphoto, stock.adobe.com
Ein SEV mit Bussen ist momentan entlang der zerstörten Strecke der RB 23 zwischen Euskirchen und Bad Münstereifel nicht überall möglich.
Daher finanziert der NVR einen Taxipendelverkehr von Iversheim nach Bad Münstereifel und zurück. Die Fahrten in Großraumtaxen sind für die Betroffenen kostenlos. Auf diese Weise gelangen die Fahrgäste nach Bad Münstereifel, wo sie in die SEV-Busse nach Euskirchen umsteigen können. Credit: DB AG
Auch der Nahverkehr auf der rechten Rheinstrecke zwischen Köln und Düsseldorf hat mit den Unwetterfolgen zu kämpfen.
Daher hat sich die DB bereit erklärt, auf diesem Streckenabschnitt die Fernverkehrszüge (IC und ICE) bis zum 05. August 2021 für Nahverkehrskunden freizugeben. Diese brauchen kein separates Ticket, sondern können die Fernverkehrszüge mit ihrem gewohnten Nahverkehrsticket nutzen.
Die Brancheninitiative Fokus Bahn NRW, ein Zusammenschluss der Aufgabenträger und der Eisenbahnverkehrsunternehmen unter Federführung des Ministeriums für Verkehr des Landes NRW, stellt den direkt in den Überflutungsgebieten betroffenen Menschen 100.000 Euro zur Verfügung.
Die Spendensumme geht an die „Aktion Lichtblicke“, die seit 1998 in ganz NRW Kinder, Jugendliche und Familien unterstützt, die materiell, finanziell und seelisch in Not geraten sind.
Wir empfehlen allen Reisenden, die öffentliche Verkehrsmittel nutzen, sich vor Fahrtantritt über die bekannten Auskunftsmedien, die Homepages der Verbünde oder die Homepages der Verkehrsunternehmen zu informieren, da es aufgrund der dynamischen Lage weiterhin zu zusätzlichen Ausfällen, Verspätungen und Beeinträchtigungen kommen kann.